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bei Kienspan und Kompass!

Der Kompass

Eine kleine Übersicht

Ähnlich wie beim Outdoormesser gibt es auch bei der Wahl des Kompass eine große Auswahl an möglichen Modellen und Herstellern. Wir schauen uns heute drei Modelle an, welche im Outdoorbereich sehr beliebt sind. Auch hier gibt es zu beachten dass die verschiedenen Modelle jeweils für einen bestimmten Zweck konstruiert worden sind. Daher stellt sich für uns die Frage was unser Kompass primär können muss, denn nach magnetisch Norden zeigen sie alle. Hier ist aber beim Kauf darauf zu achten, dass der Kompass für die Nordhalbkugel, meist als NH oder MN- gekennzeichnet, gebaut wurde! Analog dazu gibt es nämlich Modelle für die Südhalbkugel (SH oder MS). Wer auf der sicheren Seite sein möchte, nimmt ein Modell welches in jedem Magnetfeld funktioniert (GLOBAL). Wir benötigen für Deutschland also einen für die Nordhalbkugel oder GLOBAL. Als nächstes sollte der Kompass eine Gradeinteilung haben. Es gibt auch Kompasse welche z.B. eine Richtungsskala in MILS haben, aber wenn wir mit dem Kompass und z.B. einem Handy oder GPS üben, werden dort in den Apps in der Regel Peilungen in Grad angezeigt.

Alt:"Verschiedene Outdoormesser stehen vor einem mossbewachsenen Baumstamm"

Wir sehen hier von links nach rechts: Peilkompass, Plattenkompass und Spiegelkompass.

Wir wollen nun die Vor- und Nachteile der jeweiligen Modell betrachten, doch letztendlich ist die Wahl des Kompass genauso wie die Wahl des Messers eine Geschmacksfrage. Und das ist schon das Gute: Ich kann mit jedem der drei Modelle navigieren, doch kommen wir zu den Details.

Der Plattenkompass

Der Plattenkompass RANGER von SILVA (diese Bauart wird auch Kartenkompass genannt) ist wohl einer der meistverkauften Kompasse der Welt. Er funktioniert global, ist einfach zu bedienen und günstig in der Anschaffung.

Der RANGER ist ein Kompass, der im Grunde alles erfüllt was wir für das Navigieren über kurze bis mittlere Strecken benötigen. Er hat eine durchsichtige Grundplatte, welche einem beim Arbeiten mit der Karte sehr entgegenkommt, eine Lupe und eine Skalierung in den üblichen Kartenmaßstäben 1:50000 und 1:25000. So lassen sich Entfernungen präzise aus der Karte lesen.
Wie die alternative Bezeichnung “Kartenkompass” schon vermuten lässt ist er eben genau dafür gemacht. Ich nehme in der Karte eine Peilung und übertrage diese dann “ins Gelände”/lege damit meine Laufrichtung (Marschzahl/Kompasszahl) fest. Möchte ich Objekte anpeilen welche sich in etwas größerer Entfernung im Gelände befinden, wird es allerdings schwierig da mir die Möglichkeit eines konkreten Anpeilens mittels Kimme/Korn o.ä. fehlt.

alt: "Outdoormesser Nessmuk von Joker liegt auf einer Moosfläche"
Alt:"Outdoormesser Irbis von 4Knives liegt auf einer Moosfläche"

Plattenkompass SILVA RANGER der schwarze Pfeil oberhalb der Lupe zeigt die Laufrichtung an

Die gerade Anlegekante und die durchsichtige Grundplatte ermöglichen eine gute Peilung in der Karte

Der Peilkompass

Der Peilkompass ist -in der hier zu sehenden Form- ein unter vielen verschiedenen Namen verkauftes sehr günstiges Modell, welches im Original für den militärischen Einsatz entwickelt wurde. Der Kompass erfreut sich aufgrund seines Preises bei Einsteigern großer Beliebtheit. Er besteht aus einem Metallgehäuse und hat dadurch eine gewisse Robustheit, allerdings auch deutlich mehr Gewicht als ein Plattenkompass. Im Grunde haben wir hier das komplette Gegenteil zum Plattenkompass in der Hand. Peilungen im Gelände sind aufgrund des Aufbaus ein Kinderspiel und sehr exakt abzulesen. Dazu peilt man lediglich über das Fadenkreuz ein Objekt an und kann dann direkt die Peilung im frontal angebrachten Sichtfenster ablesen. Haken an der Sache ist allerdings, dass der Kompass sehr empfindlich auf etwaige Schräglagen reagiert. Deshalb ist im rechten unteren Bereich eine Wasserwaage zum austarieren integriert, sowie an der Unterseite ein Gewinde für die Montage auf einem Stativ. Ein Übertrag aus der Karte ins Gelände ist schwieriger und das Kartenpeilen aufgrund des Metallgehäuses und der sehr kurzen Anlegekante nur bedingt bzw. nur für Kurzstrecken geeignet.

Alt: "Outdoormesser von Hultafors liegt auf einer Moosfläche"

Günstiger Nachbau eines militärischen Peilkompass

Alt: "Outdoormesser von Mora liegt auf einer Holzfläche"

Das undurchsichtige Gehäuse und die sehr kurze Anlegekante erschweren das Arbeiten in der Karte.

alt:"Blick durch das Peilfenster eines Peilkompass"

Über das Fadenkreuz oben wird ein Ziel angepeilt, durch das runde Sichfenster unten wird die Peilung sehr einfach abgelesen.

Der Spiegelkompass

Last but not least betrachten wir einen sogenannten Spiegelkompass. Der Spiegelkompass ist für viele (ich zähle mich dazu) die eierlegende Wollmilchsau. Viele Outdoor-Profis im angloamerikanischen Raum nutzen entweder den hier abgebildeten Suunto MC-2 Global oder ein ähnliches Produkt. Durch die transparente Bodenplatte kann man sehr gut in der Karte arbeiten. Dabei fungiert der ausgeklappte Spiegel als Verlängerung der Peilachse und ermöglich noch weitere Peilungen als der Plattenkompass. Die Peilung im Gelände ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man die Kompassrose über den Spiegel quasi seitenverkehrt einstellen muss. Dadurch dass aber zwei klar definierte Kimmen (je nach Höhenlage der Peilung zu nutzen) im Sichtbereich angebracht sind, kann man sehr gut Objekte in großer Entfernung anpeilen. Der Suunto hat ebenfalls eine Skalierung im Maßstab 1:50000 und 1:25000 zur Ermittlung der Entfernung. Ebenso hat er eine Lupe die beim Betrachten kleinerer Symbole / Texte in der Karte hilft. Man kann mit diesem Modell auch die Steigung im Gelände messen, das ist aber auch bei einigen teureren Plattenkompassen möglich. Der Spiegel mach diesen Kompass für uns zu einem “Multi-Use” Objekt in unserer Ausrüstung. Der kann im Notfall zum Signal geben oder auch zur Kontrolle des eigenen Körpers (Gesicht, Rücken …) genutzt werden. Der große Haken ist, dass dieser Kompass der mit Abstand teuerste von den hier gezeigten ist.

alt: "Outdoormesser Nessmuk von Joker liegt auf einem moosbewachsenen Baumstamm"
Kompass

Spiegelkompass SUUNTO-MC-2 GLOBAL. Hier gut zu erkennen: Die zwei Kimmen zum anpeilen. Einmal am oberen Deckelrand, einmal im unteren Sichtfenster

Der ausgeklappte Spiegel dient als Verlängerung beim anpeilen über größere Strecken.

Fazit

Das perfekten Kompass für sich zu finden ist nicht so einfach. Da gibt es leider keine Abkürzungen als auszuprobieren. Ich kenne Leute die es z.B. hassen mit einem Spiegelkompass zu peilen, das mag ich aber total. Ich empfehle daher am Anfang nicht zu viel Geld zu investieren. Ein guter Plattenkompass z.B. von SILVA oder SUUNTO reicht für die allermeisten Szenarien und zum üben vollkommen aus.

Wer jetzt gar nicht mehr sicher ist was er kaufen soll, aber einen Kurs bei Kienspan und kompass gebucht hat, kann gerne alle drei Modelle vor Ort ausprobieren.

alt: "Outdoormesser verschiedener Hersteller liegen mit blanker Klinge auf einem moosbewachsenen Baumstamm"

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